Während meiner langjährigen Tätigkeit als Personalleiterin und Coach hatte ich viele Berührungspunkte mit den Themen Belastungen, Stress und Burnout. Die Praxis zeigt, dass immer mehr Menschen „gestresst“ fühlen. Auch die statistisch erhobenen Kennzahlen zeigen steigende Tendenzen.
Doch… was ist Stress überhaupt?
Stress ist bei uns meist negativ besetzt – wir stöhnen über zu viel davon im Alltag, im Berufsleben, in der Freizeit. Doch genau genommen muss man unterscheiden: in "guten Stress" (Eustress) und negativen Stress" (Distress)". In Stresssituationen werden vermehrt Hormone wie Adrenalin und Kortisol produziert, der Blutdruck steigt – der Körper schaltet in Alarmbereitschaft. Bei unseren Vorfahren ein Überlebensvorteil, um in Gefahrensituationen alert zu sein und kämpfen (oder schnell weglaufen) zu können.
Stress als Gesundheitsrisiko
Ein Gesundheitsrisiko ist Stress allerdings, wenn er im Übermass auftritt und die Anspannungsphasen nie durch entspannende Situationen entschärft werden. Häufigkeit, Vielfalt, Dauer sowie die persönliche Bewertung einer Situation entscheidet, was als (negativer) Stress erlebt wird. Ein gestresster Mensch empfindet, dass die Situation seine Kräfte und Bewältigungsmöglichkeiten über Gebühr beansprucht, fühlt sich dem nicht gewachsen und fürchtet negative Konsequenzen. Dieses Gefühl wird als Gefährdung der eigenen Gesundheit, der sozialen Anpassung oder der Leistungsfähigkeit wahrgenommen.
Stress ist also ein Ungleichgewicht zwischen den inneren und äusseren Anforderungen an die Person und ihren Möglichkeiten, darauf zu reagieren. Dabei muss es dieses Ungleichgewicht objektiv gar nicht geben, doch der Betroffene empfindet es so.
Stress ist überall
Viele Situationen können im Körper Stress auslösen, z. B. Existenzangst, Arbeitslosigkeit, Einsamkeit, Lärm, Über- oder Unterforderung, Schlafdefizit, Versagensangst, Zeitdruck und Streit. Ein eher modernes Phänomen ist der "Fitness-Stress" – bedingt durch die Sensibilisierung gegenüber der eigenen Gesundheit haben wir das Gefühl, in unserer Freizeit ständig etwas für unser Wohlgefühl tun zu müssen. Wir hetzen vom Wellness-Termin zum Bauch-Beine-Po-Training, vom Yoga zum Lauftreff. Und vergessen dabei ganz, uns zu entspannen.
Auf der Hitliste der Stresssituationen stehen auch Urlaub und Feiertage ganz oben. Statt Entspannung und Freude empfinden wir Hektik und Zwang, statt ein harmonisches Zusammensein zu genießen plagen wir uns mit Streit und Diskussionen. Die eigene Erwartungshaltung und das Harmoniebedürfnis bauen einen immensen Druck auf – der uns alles andere als ausgeglichen sein lässt.
So erkennt man Stress
Besteht Stress ständig oder kehrt in kurzen Zeitabständen – ohne ausreichende Ruhephasen dazwischen –immer wieder, kann er psychisch und körperlich krank machen. Folgende Beschwerden sind typische Zeichen:
- Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit
- Herzbeschwerden
- Magenschmerzen, Durchfall
- Allergien
- Verspannungen oder Verkrampfungen
- Gereiztheit, nervöse Unruhe
- Schlafstörungen
- Erschöpfung bis hin zum Burn out
- Depression
Stress aktiviert organische Bereiche wie Immunabwehr, Herz-Kreislauf-System, Muskulatur oder die Bildung von Magensäure. Bei Daueraktivierung kann das die Abwehrkräfte, das Gefäßsystem oder die Magenschleimhaut überreizen und somit schädigen: Dauerstress schwächt das Immunsystem und kann zu Magengeschwüren oder Bluthochdruck führen. Im schlimmsten Fall kann es zu einem Diabetes oder Herzinfarkt kommen. Bei länger andauernden Beschwerden sollte deshalb immer der Arzt zu Rate gezogen werden.
Stress: Was kann man gegen Stress tun?
Viele Stressgeschädigte machen einen grossen Fehler: Sie wollen das Problem der Überforderung nicht wahrhaben. Das passt nicht zum Image des erfolgreichen Karrieremachers im Beruf oder des souveränen Hausmanns und Vaters. Dies gilt natürlich für beide Geschlechter gleichermassen. Der erste Schritt der Stress-Therapie: Erkenne Dich und Deinen persönlichen Stress selbst! Das kann man mit dem Lebenspartner oder einem anderen vertrauten Menschen ruhig offen ansprechen: "Du, sag mal, wirke ich auf dich verändert oder angespannt!".
Stressauslöser erkennen
Ist man zu den Kindern ungerechter als früher? Brüllt man vielleicht sogar los, wenn man sich ärgert? Wenn man erkannt hat, dass man gestresst ist, muss man die Stressoren analysieren: "Was genau stresst mich? Die Kollegen, der Ärger mit dem neuen Wagen, die fehlende Freizeit, oder gar der hohe Anspruch an mich selbst?"
Quelle: www.gesundheit.de
Stresscoaching
Bei der Stressbewältigung steht der aktive Umgang mit den Stressauslösern im Vordergrund. Im Coaching werden wir diesem Thema grosse Aufmerksamkeit schenken und entsprechende Strategien entwickeln, so dass Sie ruhig, gelassen und entspannt den Alltag meistern und mehr Lebensqualität und Gesundheit erlangen.
STRESSCOACHING